Heubach (Kalbach)

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Heubach
Gemeinde Kalbach
Koordinaten: 50° 23′ N, 9° 43′ OKoordinaten: 50° 23′ 3″ N, 9° 43′ 9″ O
Höhe: 431 (419–509) m ü. NHN
Fläche: 14,85 km²[1]
Einwohner: 733 (30. Juni 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Uttrichshausen
Postleitzahl: 36148
Vorwahl: 09742
Heubach aus der Luft
Heubach aus der Luft
Blick von der Großen Haube nach Westen auf Heubach

Heubach ist ein Ortsteil der Gemeinde Kalbach im osthessischen Landkreis Fulda. Seit 1998 ist es anerkannter Erholungsort.

Geographische Lage

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Heubach liegt in Osthessen auf Höhen von 419 bis 509 m ü. NHN im Süden des Landkreises Fulda und grenzt im Osten an den unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und im Süden an den Main-Kinzig-Kreis. Nachbarorte sind Uttrichshausen im Norden, Kothen im Osten, Oberzell im Süden, Gundhelm und Veitsteinbach im Südwesten und Oberkalbach im Westen. Durch den Ort führen die Landesstraßen 3206 und 2304.

Das Dorf liegt am nördlichen Rand des Hessischen Landrückens, dem verbindenden Höhenzug zwischen Rhön und Vogelsberg. Die Gemarkung Heubach gehört zum Landschaftsschutzgebiet Frauenstein und liegt im Naturpark Hessische Rhön, der im Osten der Gemarkung an den Naturpark Bayerische Rhön und im Süden an den Naturpark Hessischer Spessart grenzt.

Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1356. Heubach gehörte zum Gericht Altengronau, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Aus dem Gericht entstand im 15. Jahrhundert das Amt Schwarzenfels der Grafschaft Hanau, ab 1459: Grafschaft Hanau-Münzenberg.

1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Heubach – als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben. Es sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbte. Im Kurfürstentum Hessen gehörte Heubach nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Heubach auf freiwilliger Basis zum 31. Dezember 1971 in die Nachbargemeinde Uttrichshausen eingemeindet.[2][3] Zum 1. August 1972 wurde Uttrichshausen kraft Landesgesetz in die Großgemeinde Kalbach (Landkreis Fulda) eingegliedert. kraft Landesgesetz in die Großgemeinde Kalbach (Landkreis Fulda) eingegliedert.[4] Für den Heubach wurde, wie für die anderen Ortsteile von Kalbach, ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Heubach angehört(e):[6][7]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heubach 684 Einwohner. Darunter waren 18 (2,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 126 Einwohner unter 18 Jahren, 282 waren zwischen 18 und 49, 1441 zwischen 50 und 64 und 132 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 273 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 171 Haushaltungen leben keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

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• 1812: 87 Feuerstellen, 801 Seelen[6]
Heubach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
  
801
1852
  
?
1885
  
806
1905
  
?
1939
  
830
1950
  
?
1961
  
655
1970
  
645
1972
  
632
1987
  
650
1989
  
652
1996
  
675
2006
  
708
2011
  
684
2016
  
640
2020
  
671
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [6]; nach 1970: Gemeinde Kalbach[1]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 806 evangelische (= 87,84 %), 12 katholische (= 1,49 %), 86 jüdische (= 10,67 %) Einwohner[6]
• 1961: 655 evangelische (= 59,98 %), 39 römisch-katholische (= 3,80 %) Einwohner[6]
Die evangelische Kirche

Die evangelische Kirche von Heubach steht hoch und weithin sichtbar am Friedhof über dem Dorf. Sie gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Oberkalbach-Heubach-Uttrichshausen.

Für Heubach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Heubach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,91 %. Es wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder der CDU.[11] Der Ortsbeirat wählte Gerhard Müller zum Ortsvorsteher.[12]

Sehenswürdigkeiten

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Die ehemalige Landsynagoge Heubach ist ein gut erhaltenes und hervorragend restauriertes Bauwerk dieses Typs. Sie ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und wurde mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Sie wird heute museal und als Veranstaltungsort genutzt und von einem Förderverein betreut.[13] Für ihre Verdienste um die Rettung und Renovierung der ehemaligen Synagoge wurde Pfarrerin Johanna Rau der Obermayer German Jewish History Award verliehen. An profanen Gebäuden ist ein Bauernhaus vom Typus „Eindachhof“ sehenswert. Der Türbogen zum Kellergewölbe trägt die Jahreszahl „1615“. Für die Umsetzung in den Hessenpark vorgesehen, wurde das Kulturdenkmal jedoch vom Besitzer vor Ort liebevoll restauriert, dabei wurden auch Brandspuren aus dem Dreißigjährigen Krieg entdeckt.

  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 234
  • Michael Mott: Denkmalpflege kontra Kultusgemeinde: Was wird aus Heubachs Dorfsynagoge? / Kalbach hat kein Geld für Restaurierung / Jüdische Gemeinde möchte das Gebäude nach Gießen „umsetzen“, in: Fuldaer Zeitung, 7. März 1987, S. 17
  • Michael Mott: Synagogengemeinschaft Heubach, in: „Buchenblätter“ Fuldaer Zeitung, 60. Jahrg., Nr. 31, 7. Dez. 1987, S. 124
  • Michael Mott: Heimatmuseum für Heubach? / Scheune, Synagoge, „Rathaus“ – und jetzt?, in: Fuldaer Zeitung, 1. Februar 1990, S. 12 (Serie: DENK-mal!)
  • Michael Mott: Kein Geld mehr in Aussicht / Heubacher Eindachhof hat eine fast 400jährige Geschichte / Sanierung der alten Bausubstanz förderte manche Überraschung zutage / Innen viel entkernt, in: Fuldaer Zeitung, 24. Sept. 1992, S. 12 (Serie: DENK-mal!)
  • Literatur über Kaöbach-Heubach nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung von Justiz (Justizamt Schwarzenfels) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Ab 31. Dezember 1971.
  9. Ab 1. August 1972.
  1. a b c Lage, Fläche, Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Kalbach, abgerufen im August 2024.
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 45 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 111 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Kalbach, abgerufen im August 2024.
  6. a b c d e Heubach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. April 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 205 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 76.
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeiratswahl Heubach. In: Votemanager. Gemeinde Kalbach, abgerufen im August 2024.
  12. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Kalbach, abgerufen im August 2024.
  13. Förderverein Landsynagoge Heubach e. V.