Kai Feller

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Kai Feller

Kai Feller (* 10. November 1971 in Berlin-Pankow) ist ein deutscher evangelischer Pastor, der durch die Ossietzky-Affäre bekannt wurde.

Ossietzky-Affäre

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Gemeinsam mit Katja Ihle, Philipp Lengsfeld und Benjamin Lindner wurde Kai Feller am 29. September 1988 von den übrigen Klassenmitgliedern an der Carl-von-Ossietzky-Oberschule aus der FDJ ausgeschlossen und am 30. September vor versammelter Schülerschaft der Schule verwiesen.[1] Trotz massiver Proteste innerhalb und außerhalb der DDR erfolgte die Rehabilitierung der vier Ossietzkyschüler erst im Zuge der friedlichen Revolution im November 1989. Jens Reich nannte in dieser Zeit die „mutigen Ossietzky-Schüler“ „Pioniere“ der 89er-Bewegung in der DDR.[2]

Weitere schulische Laufbahn, Studium und Beruf

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Nach seinem Verweis aus der Ossietzky-Oberschule arbeitete Feller zunächst als pflegerische Hilfskraft in einem Kinderheim der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee, bevor er zwischen 1989 und 1992 sein Abitur am Evangelischen Gymnasium in Potsdam-Hermannswerder machte. 1992 begann er ein Studium der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 1999 als Theologe abschloss. Von 1999 bis 2002 war Feller Vikar an den Kirchen St. Petri, St. Marien und St. Jakobi der Rostocker Innenstadtgemeinde.[3] Danach war er von 2002 bis 2019 Pastor der Evangelischen Kirche Steffenshagen.[4]

Seit Dezember 2019 ist Kai Feller als Pastor der Nordkirche an der ökumenischen Arbeitsstelle des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg tätig.[5][6]

Kai Feller ist Vorstandsmitglied des Landesausschusses der Nordkirche für den Deutschen Evangelischen Kirchentag und arbeitet im Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Synode der Nordkirche mit.[7][8]

Kai Feller engagiert sich für die ethnisch-religiöse Minderheit der Hmong in Vietnam und unterstützt die belarussische Demokratiebewegung und ihre Proteste.[9][10]

Am 13. Dezember 2020 empfing Kai Feller bei einer Kundgebung des Vereins RAZAM e.V. die demokratische Präsidentschaftskandidatin von Belarus, Swjatlana Zichanouskaja, in Berlin.[11][12]

Kai Feller mit Anhängerinnen der Duong Van Minh Religion nach einem Gottesdienst

Einzelnachweise

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  1. BStU – „Rausgeschmissen“ – Die Relegation von Schülern der Carl-von-Ossietzky-Schule vor 20 Jahren – Dokument 6. Archiviert vom Original am 9. November 2013; abgerufen am 5. März 2017.
  2. Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58357-5, S. 291–297, hier S. 297.
  3. Sabine Hügelland: Pastor wird nach 17 Jahren verabschiedet, Ostseezeitung, 29. Oktober 2019. Abgerufen am 11. Februar 2020 
  4. Pastor Kai Feller beendet seinen Dienst. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  5. Ines Langhorst: Kai Feller ist neuer Ökumenepastor im Kirchenkreis. In: kirche-ll.de. Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, 25. Januar 2020, abgerufen am 11. Februar 2020.
  6. Amt für Öffentlichkeitsdienst: Pastor Kai Feller – nordkirche.de. In: nordkirche.de. Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Dezember 2019, abgerufen am 14. Januar 2021.
  7. Landesausschuss Nordkirche Kirchentag: Landesausschuss Nordkirche Kirchentag. In: kirchentag-nordkirche.de. Landesausschuss Nordkirche des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT), Oktober 2020, abgerufen am 15. Januar 2021.
  8. Landessynode der Nordkirche: Landessynode der Nordkirche: „Reden über Frieden“. In: nordkirche.de. Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), 9. Juli 2020, abgerufen am 15. Januar 2021.
  9. Donaukurier: Ingolstadt: Pastor reiste durch Vietnam. In: donaukurier.de. Donaukurier GmbH, 2. November 2015, abgerufen am 14. Januar 2021.
  10. Pastor Robert Pfeifer: Für die Freiheit: Junge Künstler aus Belarus – Gruppenausstellung. In: st-marien-luebeck.de. Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck, November 2020, abgerufen am 14. Januar 2021.
  11. Michael Leh: Swetlana Tichanowskaja in Berlin. In: igfm.de. Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), 16. Dezember 2020, abgerufen am 14. Januar 2021.
  12. Nika S: Treffen mit der Diaspora in Berlin: Sviatlana Tsikhanouskaya bittet um noch stärkere Unterstützung – Belarus Razam. In: razam.de. Belarusische Gemeinschaft „Razam“ (in Gründung), 14. Dezember 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (deutsch).