Kreis Bückeburg

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Basisdaten
Deutscher Bundesstaat Schaumburg-Lippe
Verwaltungssitz Bückeburg
Fläche 120 km² (1939)
Einwohner 23.644 (1939)
Bevölkerungsdichte 197 Einw./km² (1939)
Gemeinden 37 (1939)
Siegelmarke Fürstlich Schaumburgisch-Lippisches Landratsamt Bückeburg-Arensburg

Der Kreis Bückeburg war von 1899 bis 1946 ein Landkreis in Schaumburg-Lippe. Der Kreissitz war in Bückeburg.

Im Fürstentum Schaumburg-Lippe wurden 1879 die Ämter Arensburg und Bückeburg zum neuen Amt Bückeburg-Arensburg vereinigt, das 1884 in den Landratsamtsbezirk Bückeburg-Arensburg und schließlich 1899 in den Kreis Bückeburg umgewandelt wurde. Die Stadt Bückeburg blieb zunächst kreisfrei und wurde erst 1934 in den Kreis Bückeburg eingegliedert.

Im Zuge der Gleichschaltung nach der nationalsozialistischen Machtergreifung verloren die schaumburg-lippischen Kreise zunehmend ihre individuelle Bedeutung. Am 14. Juni 1935 schlug der nationalsozialistische Landespräsident Karl Dreier in einer Denkschrift die Zusammenlegung der beiden Kreise vor, was aber wegen des befürchteten Nebeneinanders des Land- und des Kreistages nicht erfolgte. Allerdings wurde der sozialdemokratische Bückeburger Landrat Erwin Loitsch aus seinem Amt entfernt, das der konservative Stadthagener Landrat Richard Seebohm vorübergehend zusätzlich übernahm. Dieser wurde bei seinem Ruhestand am 1. Oktober 1936 in dieser Rolle vom nationalsozialistischen Ortsgruppenleiter Hermann Gebbers zunehmend ersetzt, der schon seit Juni 1933 kommissarisch, seit März 1934 endgültig den Kreis Bückeburg leitete. Faktisch wurde somit die nach 1945 verwirklichte Zusammenlegung der zwei Kreise vorweggenommen.[1]

Bei der Bildung von Niedersachsen im Jahre 1946 wurde der Kreis Bückeburg mit dem benachbarten Kreis Stadthagen zum neuen Landkreis Schaumburg-Lippe zusammengeschlossen.[2]

Einwohner 1900 1910 1925 1939
Kreis Bückeburg 13.799 15.003 15.939 23.644[3][4]

Gemeinden des Kreises Bückeburg mit mehr als 700 Einwohnern (Stand 1939):[3]

Gemeinde Einwohner
Ahnsen 897
Bückeburg 7.859
Bad Eilsen 722
Evesen 1.907
Luhden-Schermbeck 982
Steinbergen 1.163
Sülbeck 946
Vehlen, 905

Dem Kreis gehörten die folgenden Gemeinden an:[4][3]

Achum
Ahnsen
Bad Eilsen
Beeke
Berenbusch-Nordholz (1939 zu Evesen)
Bergdorf
Buchholz
Bückeburg (Stadt, seit 1934 im Kreis)
Cammer
Evesen
Frille
Gelldorf
Hackshorst
  • Heeßen
    Helpsen
    Hevesen (1936 zu Warber)
    Jetenburg (1928 zu Bückeburg)
    Kirchhorsten
    Levesen
    Luhden-Schermbeck
    Meinsen
    Müsingen
    Petzen (1939 zu Evesen)
    Röcke (1939 zu Evesen)
    Rösehöfe
    Rusbend
  • Scheie
    Schierneichen-Deinsen
    Seggebruch
    Selliendorf-Knatensen (1939 zu Kleinenbremen bzw. Bückeburg)
    Steinbergen
    Stemmen
    Südhorsten
    Sülbeck
    Tallensen-Echtorf
    Vehlen
    Warber

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. Gerd Steinwascher: „Führerprinzip und Gleichschaltung – Verwaltung und Verfassung unter den Nationalsozialisten.“ In : Hubert Höing (Hrsg.): Vom Ständestaat zur freiheitlich-demokratischen Republik. Etappen in Schaumburg, Melle, Ernst Knoth, 1995, S. 186–187.
    2. a b Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
    3. a b c Michael Rademacher: Bueckeburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
    4. a b Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.