Lamstedt
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 38′ N, 9° 6′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Samtgemeinde: | Börde Lamstedt | |
Höhe: | 26 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,87 km2 | |
Einwohner: | 3391 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21769 | |
Vorwahl: | 04773 | |
Kfz-Kennzeichen: | CUX | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 029 | |
LOCODE: | DE 75N | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schützenstraße 20 21769 Lamstedt | |
Website: | www.lamstedt.de | |
Bürgermeister: | Manfred Knust | |
Lage der Gemeinde Lamstedt im Landkreis Cuxhaven | ||
Lamstedt (niederdeutsch Loomst) ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Sie gehört der Samtgemeinde Börde Lamstedt an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt inmitten einiger Endmoränen der letzten Eiszeit, wie dem Westerberg. In Richtung Osten grenzt Lamstedt an das Ostetal, wo zum Teil kleine Moorflächen vorhanden sind. Nördlich befindet sich der Westerberg, ein Mischwald mit vorwiegend Nadelbaumbewuchs.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelstenahe | Hemmoor | |
Hechthausen | ||
Armstorf | Hollnseth | Kranenburg (Landkreis Stade) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lamstedt wurde erstmals 1115 als parochia lamstede in Kirchenunterlagen erwähnt. Archäologische Funde weisen aber aus, dass die Börde schon wesentlich früher besiedelt gewesen sein muss. Sie ist im Vörder Register um 1500 niedergeschrieben und damit namentlich erstmals erwähnt. Dabei handelte es sich um den kirchlichen Amtsbezirk.
Die kleine Siedlung Seth ist bereits 1004 in einer Urkunde des Klosters Corwey erstmals erwähnt worden.
Feuerbrände: Am 1. April 1702 brannten 57 Gebäude nieder. Am 8./9. Juni 1812 brach im Zentrum ein Feuer aus; der Kirchturm der St. Bartholomäuskirche war betroffen. Am 4. Juni 1824 gab es ein weiteres großes Feuer im Ort.
Von 1914 bis 1918 bestand zwischen Lamstedt und Gut Haneworth ein Kriegsgefangenenlager.[2]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. Juli 1972 stattfand, wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Hackemühlen, Ihlbeck, Nindorf und Wohlenbeck in die Gemeinde Lamstedt eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
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¹ jeweils zum 31. Dezember
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Lamstedt besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3.001 und 5.000 Einwohnern.[10] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der ehrenamtliche Bürgermeister.
Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Partei/Wählergruppe | 2021[11] | 2016[12] |
Bürgerliste Lamstedt (BL) | 9 | – |
WG "Wir für Lamstedt" (WfL) | 3 | – |
SPD | 1 | 4 |
CDU | 1 | 11 |
Einzelbewerber | 1 | – |
Gesamt | 15 | 15 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Manfred Knust (bis 2021 CDU[13]) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[14] Seine Stellvertreter sind Wilfried Päuser und Heinz-Dieter Lübke.[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindewappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Entwurf des Kommunalwappens von Lamstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[16]
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Schildfuß ein silbernes Hünengrab (Steintisch).“[16] | |
Wappenbegründung: Die Börde Lamstedt besaß früher zahlreiche vorgeschichtliche Steingräber, von denen eines, der „Steinofen“ im Westerberg, bis in die Gegenwart erhalten blieb. |
Wappen der Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Władysławowo, Polen, seit 1992
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ev. Pfarrkirche St. Bartholomäuskirche, sie wurde in einem Ablassbrief 1300 zum ersten Mal erwähnt; Kirchenschiff aus Feldsteinmauerwerk mit polygonalen Ostabschluss, Westempore von um 1700, Nordempore ebenso wie das Deckengewölbe mit hölzernen Segmentbogentonnen von 1768, eigenwilliger Westturm von 1768 nach Plänen von Oberlandbaumeister Christian Wundram in Backstein, anstelle eines hölzernen Kirchturm, der Turm brannte 1812 aus und wurde 1820 wiederhergestellt mit Kuppelhelm; Innen: Altarretabel mit großen Säulenrahmen und Kreuzigungsgemälde (um 1730), Kanzel (Ende 17. Jh.), Kelch sowie Holzkruzifix im Kirchenschiff (jeweils zweite Hälfte des 15. Jh.).[17]
- Bördemuseum Lamstedt im Landschaftspark
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Alte Schulstraße 5, 1848 als Pfarrhaus gebaut
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Hauptstraße 21. in Fachwerk, im Kern von 1784; im 19. Jh. überformt und vergrößert
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Kleinmühlen 11 von um 1820, in Fachwerk
- Hofanlage Seth 2 von u. a. 1861, tw. in Fachwerk
- Gutsanlage Haneworth von 1914 mit Park
- Fernmeldeturm Lamstedt
- Megalithanlage Steenaben im Wald nördlich des Ortes
- Lamstedt liegt an der Deutschen Fährstraße
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bördemuseum Lamstedt, Wohn-/ Wirtschaftsgebäude von 1848, 1964 zum heutigen Standort versetzt, Musem mit bäuerlichen Kulturgütern und den überlieferten Trachten der Geestbewohner
- Norddeutsche Radiomuseum mit über 200 alten Radios, der Entstehungsgeschichte der ersten Funkübertragung, der Radiosender in Deutschland
Parks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin-Steffens-Park
- Steingarten im Westerberg mit dem Vorgeschichts- und Waldlehrpfad
- Park von Gut Haneworth (unter Denkmalschutz)
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schwimmbad Lambada
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grundschule Börde Lamstedt mit den Außenstellen Armstorf, Mittelstenahe und Basbecker Berg
- Oberschule Am Hohen Rade
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lamstedt bietet ein großes Sportzentrum, hier befinden sich mehrere Sportplätze, zwei Turnhallen und eine Schwimmhalle. Außerdem besitzt Lamstedt mehrere schöne und ausgedehnte Fuß- und Radwege. Es befinden sich in der Gemeinde Tafeln, auf denen die Routen und Sehenswürdigkeiten stehen.
Kreditinstitute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lamstedt ist Sitz der Spar- und Darlehnskasse Börde Lamstedt-Hechthausen eG. Darüber hinaus unterhält die Weser-Elbe-Sparkasse eine Filiale in Lamstedt. Bis 2017 betrieb die Volksbank Stade-Cuxhaven eG in Lamstedt eine Filiale.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Lamstedt verläuft die B 495. Lamstedt verfügt über ein Bürgerbus, der von Lamstedt über Hemmoor, Hechthausen und zurück fährt (Linie 1941), sowie weitere Buslinien Richtung Hechthausen (Linie 1044), Warstade (Linie 1046), Armstorf (Linie 1050), Abbenseth und Nindorf (Linie 1051), Varrel (Linie 1052), Neubachenbruch (Linie 1053), Ihlbeck (Linie 1054) und Bremervörde (Linie 810).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Kottmeier (1822–1905), evangelisch-lutherischer Pastor und Gründer sowie erster Leiter der heutigen Rotenburger Werke der Inneren Mission
- Claus Spreckels (1828–1908), Zuckerfabrikant in den USA (Sugar King von Hawaii und Kalifornien), finanziell zweiterfolgreichster deutscher Emigrant des 19. Jahrhunderts: Nr. 40 auf der Liste der reichsten Amerikaner aller Zeiten
- Heinrich Evers (1884–1960), Flugpionier und Rennfahrer[18]
- Wolfgang Rolff (* 1959), ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler, gehörte von 2004 bis 2013 dem Trainerstab von Werder Bremen an
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julius August Friedrich Kottmeier (1794–1871), Pfarrer in Lamstedt (siehe unter: Familie des Adolph Georg Kottmeier)
- Diederich Hahn (1859–1918), nationalliberaler, später konservativer Politiker und führender Funktionär und anti-großkapitalistischer, antisemitischer Ideologe des Bundes der Landwirte, lebte mit der Familie auf dem „Gut Hanevorth“ in der Lamstedter Heide
- Margarethe Hahn-Böing (1877–1956), Pianistin und Klindworth-Schülerin, Autorin (Pseudonyme: Margarethe Hahn von der Oste, Margarete von der Oste), lebte mit der Familie auf dem „Gut Hanevorth“ in der Lamstedter Heide
- Werner Lang (1924–1999), Fußballspieler und -trainer, spielte nach der Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft Handball in Lamstedt
- Ursula Kirchberg (* 1938), Kinderbuchillustratorin, lebt und arbeitet seit 1981 in Lamstedt
- Stefan Aust (* 1946), Journalist und Autor, wohnt in Lamstedt
Sagen und Legenden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die heilige Ziege
- Einer Mutter Liebe[19]
- Pastor Block[19]
- Der Westerberger Wald[19]
- Die Pennkuhle[19]
- Der Schuhberg[19]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Udo Theuerkauf: Kleine Heimatkunde der Börde Lamstedt. Hrsg.: Samtgemeinde Börde Lamstedt. Lamstedt 1997.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ 900 Jahre Lamstedt (parochia Lamstede). 2016.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 243 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Udo Theuerkauf: Kleine Heimatkunde der Börde Lamstedt. Bevölkerungsentwicklung von Lamstedt. Hrsg.: Samtgemeinde Börde Lamstedt. Lamstedt 1997, S. 48.
- ↑ a b Michael Rademacher: Landkreis Land Hadeln. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 29).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neuhaus an der Oste. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 8. November 2020.
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 44, Landkreis Land Hadeln (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 8. November 2020]).
- ↑ a b Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 8. November 2020.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 15. August 2022.
- ↑ Gemeinde Lamstedt – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016. In: Webseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ Lamstedt: Eigene Bürgerliste nach CDU-Austritt. Abgerufen am 11. April 2021.
- ↑ Rat der Gemeinde Lamstedt. In: Webseite Samtgemeinde Börde Lamstedt. Abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ Carmen Monsees: Knust bleibt Lamstedts Bürgermeister. In: Webseite Cuxhavener Nachrichten. 18. November 2016, abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ a b Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S. 41 (296 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 9. Februar 2022] Wappenteil).
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bremen/Niedersachsen. Hrsg.: Dehio Vereinigung. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1977, S. 566 (tlw. überholt).
- ↑ Udo Theuerkauf: Kleine Heimatkunde der Börde Lamstedt. Heinrich Evers – Pionier der Luftfahrt. Hrsg.: Samtgemeinde Börde Lamstedt. Lamstedt 1997, S. 56–64.
- ↑ a b c d e Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 118–120.