Die Vereine waren in der Saison 1917/18 in 22 Bezirke (Gaue) unterteilt. Der Gau Grafschaft-Mansfeld schloss sich ab dieser Spielzeit dem Gau Kyffhäuser an. 15 Gaue meldeten termingerecht dem Spiel-Ausschuss ihren Meister und durften an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilnehmen. Die Sieger der Gaue Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster und Wartburg trugen, wie bereits in der letzten Saison, zuerst die Thüringer Fußballmeisterschaft aus. Nur der Sieger aus diesen fünf Gauen qualifizierte sich für die mitteldeutsche Fußballendrunde.
Aus dem Gau Altmark sind wenig Informationen überliefert. Auf Grund von kriegsbedingt schlechten Bahnverbindungen ist nicht überliefert, ob die Runde zu Ende gespielt wurde.
Das Spiel 1. SC Zerbst gegen SV Bernburg wurde als Niederlage für beide Vereine gewertet. Am Ende der Runde waren der FC Cöthen 02 und der SV 07 Bernburg punktgleich, so dass ein Entscheidungsspiel einberufen wurde. Dies wurde von Cöthen mit 3:1 gewonnen. Der Spielausschuss annullierte jedoch wegen eines Schiedsrichterfehlers das Spiel. Aus Terminnot wurde dennoch der FC Cöthen 02 als Vertreter Anhalts an der mitteldeutschen Fußballendrunde gemeldet. Das Wiederholungsspiel um Platz 1 gewann dann im August 1918 der SV Bernburg.
Zum 1. Oktober 1917 schlossen sich die Gaue Grafschaft Mansfeld und Kyffhäuser zusammen, der Gau behielt den Namen Kyffhäusers.
Die unten stehende Tabelle ist nicht vollständig, am Ende der Spielzeit waren Helvetia Eisleben und der VfB Sangerhausen punktgleich, so dass ein Entscheidungsspiel um Platz 1 ausgetragen wurde. Die Spiele VfB Eisleben gegen Hohenzollern Nordhausen und VfB Eisleben gegen BSC 07 Sangerhausen wurden als Niederlage für beide Mannschaften gewertet.
Zur kommenden Spielzeit wurde eine einheitlich Thüringenliga mit acht Vereinen eingeführt, die ersten vier Vereine aus dem Gau Nordthüringen qualifizierten sich dafür.
Die diesjährige 1. Klasse des Gaues Oberlausitz bestand nur aus drei Mannschaften. Da sich die SpVgg Bautzen Anfang November 1917 zurückzog, verblieben nur Budissa Bautzen und der Zittauer BC. Da der Zittauer BC nicht am 28. Oktober 1917 im Auswärtsspiel gegen Budissa Bautzen angetreten ist, wurde dieses Spiel für Bautzen gewertet. Das Rückspiel zwischen beiden Mannschaften am 17. März 1918 endete 1:1.
Zur kommenden Spielzeit wurde eine einheitlich Thüringenliga mit acht Vereinen eingeführt, die ersten zwei Vereine aus dem Gau Ostthüringen qualifizierten sich dafür.
Der aufgelöste FV Favorit Diemitz gründete sich im Sommer 1917 als SV Favorit Halle neu. Die damals abgewanderten Spieler wechselten von den Sportfreunden Halle zurück zu Favorit.
k
Der FK Minerva Halle hatte seine Mannschaft vor Beginn der Verbandsspiele zurückgezogen.
Gegen die zur kommenden Spielzeit neu eingeführte Thüringenliga protestierte der Saale-Elster-Gau. Die 1. Klasse blieb daher auch zur kommenden Spielzeit bestehen.
Der Chemnitzer BC wurde Ende Januar 1918 von den Verbandsspielen disqualifiziert, da der Verein mehrmals nicht angetreten ist. Noch ausstehende Partien wurden für die Gegner gewertet.
n
Hellas Chemnitz hatte nur an der Hinrunde teilgenommen, die Spiele in der Rückrunde sind entfallen.
Zur kommenden Spielzeit wurde eine einheitlich Thüringenliga mit acht Vereinen eingeführt, die ersten zwei Vereine aus dem Gau Wartburg qualifizierten sich dafür.
Die Abschlusstabelle aus dem Gau ist nicht überliefert, es nahmen der FC Germania Mehlis, der TV 09 Mehlis, der FC Zella 05 und der Vorjahressieger TV Zella teil, wobei gegen letzte beiden Vereine ein Spielverbot erlassen wurde. An der diesjährigen mitteldeutschen Fußballendrunde nahm kein Vertreter Westthüringens teil.
Erneut wurde in dieser Spielzeit in Thüringen eine separate Meisterschaft ausgespielt, zu der sich diesmal die Gaumeister der fünf Thüringer Gaue Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster und Wartburg qualifizierten. Nur der Gewinner dieser Meisterschaft qualifizierte sich für die mitteldeutsche Fußballendrunde.
Im Juli 1918 wurde beschlossen, die Thüringer Gaue Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster, Südthüringen, Wartburg und Westthüringen zu einem Kreis zusammenzuschließen, eine oberste Thüringenliga sollte eingerichtet werden. Inwieweit sich sämtliche betroffene Gaue beteiligten, konnte nicht überliefert werden. Zumindest der Saale-Elster-Gau protestierte gegen die Entscheidung und spielte auch in der kommenden Spielzeit eine eigene 1. Klasse aus.
Die Meisterschaftsendrunde fand im K.-o.-System statt. Qualifiziert waren die gemeldeten Meister der einzelnen Gaue, ausgenommen Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster und Wartburg (spielten den Teilnehmer in der Thüringer Fußballmeisterschaft aus). Da der Titelverteidiger Hallescher FC gleichzeitig auch Gaumeister wurde, blieb der Platz des Titelverteidigers vakant. Der Thüringer Meister nahm erst ab dem Halbfinale am Spielgeschehen teil.
Die erste Chance im Spiel hatte der Hallenser Riemann, doch die Leipziger Verteidigung brachte den Ball außer Gefahr. In der 4. Minute kamen die Leipziger zu ihrer ersten Torgelegenheit, scheiterten jedoch an Hensel. In der 11. Minute setzte sich Baurittel durch und flankte in den Strafraum, der Hallesche Abwehrspieler Speyer verpasste die Flanke, so dass Krug mühelos zum 1:0 für Leipzig einköpfen konnte. Danach drang Halle auf den Ausgleich, doch Burghardt und Förderer vergaben mehrere Möglichkeiten. In der 23. Minute schießt Pömpner auf der Gegenseite auf das Tor von Halle, doch Hensel verhinderte den erneuten Treffer. Kurz vor Schluss der ersten Halbzeit schießt Burghardt am leeren Tor von Leipzig vorbei. Nach dem Seitenwechsel tauschten Speyer und Burghardt von Halle die Positionen. Krug nutzte in der 52. Minute einen Fehler von Burghardt aus und traf zum 2:0. Halle stellte daraufhin nochmals um, die weiteren Chancen wurden aber von der Leipziger Abwehr und Torhüter Frick abgewehrt. Der VfB Leipzig konnte somit zum achten Mal mitteldeutscher Fußballmeister werden.