Panzergrenadierbrigade 17

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Panzergrenadierbrigade 17
PzGrenBrig 17 —
X

Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 17
Verbandsabzeichen
Aktiv 2. Feb. 1959 bis 
25. März 1993[1]
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Panzergrenadierbrigade
Unterstellung Verbandsabzeichen 6. Panzergrenadierdivision 6. PzGrenDiv
Stabssitz Hamburg[1]
Spitzname „Hamburger Hausbrigade“

Die Panzergrenadierbrigade 17 war eine Brigade der 6. Panzergrenadierdivision des Heeres der Bundeswehr mit Stationierungsraum in Hamburg sowie dem südlichen Schleswig-Holstein. Der Brigadestab lag in der Boehn-Kaserne in Hamburg-Rahlstedt. Die Brigade galt als die „Hausbrigade“ der Stadt Hamburg. Die Brigade wurde 1993 aufgelöst.

Vorgeschichte als Kampfgruppe in der Heeresstruktur 1

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Als Vorgänger der späteren Panzergrenadierbrigade 17 gilt die Kampfgruppe A 3.[2] Zur Einnahme der Heeresstruktur 1 wurde die Kampfgruppe A 3 zum 1. August 1956 mit Standort des Stabes in der Hamburger Boehn-Kaserne neu aufgestellt.[1] Die Panzerkampfgruppe A 3 war der 3. Panzerdivision unterstellt.[3]

Heeresstruktur 2

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Zur Einnahme der Heeresstruktur 2 wurde am 2. Februar 1959 die Kampfgruppe A 3 in die Panzergrenadierbrigade 17 umgegliedert.[2][1] Teile der Kampfgruppe A 3 wurden zum 16. März 1959 zur Aufstellung der Panzerbrigade 8 verwendet.[4] Die Panzergrenadierbrigade 17 unterstand der 6. Panzergrenadierdivision.[5] Zur Aufstellung der Panzergrenadierbrigade 17 wurde neben der Kampfgruppe A 3 Teile der Kampfgruppen A 6 und B 6 herangezogen.[5]

In der Heeresstruktur 2 waren der Brigade folgende Einheiten unterstellt:

  • Stabskompanie (Aufstellung 1959)
  • Panzeraufklärungskompanie 170 (1959)
  • Panzerjägerkompanie 170 (1959)
  • Panzerpionierkompanie 170 (1960)
  • Panzergrenadierbataillon 617 (1960)
  • Panzergrenadierbataillon 171 (1959)
  • Panzergrenadierbataillon 172 (1959)
  • Panzergrenadierbataillon 173 (1956 als Panzergrenadierbataillon 3)
  • Panzerbataillon 174 (1959 als Panzerbataillon 3)
  • Feldartilleriebataillon 177 (1959, ab 1967 Panzerartilleriebataillon 177)
  • Versorgungsbataillon 176 (1959)

Das Artilleriebataillon dieser Brigade erhielt als einziges statt der nach Schema vorgesehenen Endziffer 5 (175) die Endziffer 7 (177). Gemäß § 175 StGB waren sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts strafbar, was dazu führte, dass Homosexuelle umgangssprachlich als „175er“ bezeichnet wurden. Deshalb wurde diese Nummer, wegen möglicher Assoziationen, als ungeeignet erachtet.[6][7]

Heeresstruktur 3

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1970 verlegte das Panzergrenadierbataillon 163 der Panzergrenadierbrigade 16 den Standort von Flensburg nach Lübeck und wurde als Jägerbataillon 172 (MTW) der Panzergrenadierbrigade 17 unterstellt. 1972 wurde das Versorgungsbataillon 176 aufgelöst und aus den Resten die Nachschubkompanie 170 sowie die Instandsetzungskompanie 170 aufgestellt. Im Rahmen der Heeresstruktur 3 wurde Jägerbataillon 617 (Geräteeinheit) in Jägerbataillon 171 umbenannt.

Heeresstruktur 4

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In der Heeresstruktur 4 (1980) unterstanden folgende Einheiten der Brigade:

  • Stabskompanie
    • Brigadespähzug
    • Nachschubkompanie 170
    • Instandsetzungskompanie 170
    • Panzerpionierkompanie 170
    • Panzerjägerkompanie 170
    • Panzergrenadierbataillon 171
    • Panzergrenadierbataillon 172
    • Panzergrenadierbataillon 173
    • Panzerbataillon 174
    • Panzerartilleriebataillon 177
    • Feldersatzbataillon 64

1981 wurde das gemischte Panzergrenadierbataillon 171 gebildet. Die Panzerjägerkompanie 170 (Bad Segeberg) wechselte 1980 zur Panzerbrigade 18 und in Lübeck wurde eine neue Panzerjägerkompanie 170 aufgestellt.

Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 3615 Soldaten.[8] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall lag noch darüber.[8] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[8] Zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 war die Brigade weiter Teil der 6. Panzergrenadierdivision und gliederte sich grob in folgende Truppenteile:[8][9][A 1]

Heeresstruktur 5 bis zur Auflösung

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1992 wurde die Panzerpionierkompanie 170 und das Panzergrenadierbataillon 171 außer Dienst gestellt. 1992 wurde das Panzergrenadierbataillon 172 der Panzerbrigade 18, das Panzergrenadierbataillon 173 der Panzergrenadierbrigade 7 und das Panzerbataillon 174 der Panzergrenadierbrigade 16 unterstellt. Die verbliebenen Teile der Brigade (u. a. Panzerartilleriebataillon 177) wurden 1993 aufgelöst.

Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):[5]

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
11 Oberst Hans-Jürgen Rennack 1. April 1991 31. März 1993
10 Oberst Dieter Farwick 1. Januar 1989 31. März 1991
9 Brigadegeneral Manfred Eisele 1. Oktober 1984 31. Dezember 1988
8 Oberst Gert Verstl 1. April 1982 30. September 1984
7 Oberst Jörn Söder 1. April 1980 31. März 1982
6 Brigadegeneral Gerwin Schröder 1. November 1972 31. März 1980
5 Brigadegeneral Horst Wenner 1. April 1970 31. Oktober 1972
4 Oberst Curt von Witzendorff 1. Oktober 1967 31. März 1970
3 Oberst Jürgen Schröder 1. Oktober 1965 30. September 1967
2 Oberst Joachim-Horst-Rudolph Ruprecht 1. September 1962 30. September 1965
1 Brigadegeneral Eckart Reichel 1. Februar 1959 31. Juli 1962

Verbandsabzeichen

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Gewebtes Verbandsabzeichen für den Dienstanzug
Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Die Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Panzergrenadierbrigade 17 lautete:

Rot bordiert, in Rot das silberne holsteinische Nesselblatt; diesem aufgelegt ein goldener Schild; darin zwei blaue, nach innen gewandte, rot bewehrte, schreitende Löwen.

Das Verbandsabzeichen ähnelte in der Motivwahl dem Wappen Schleswig-Holsteins. Es zeigt die Schleswigschen Löwen für den Landesteil Schleswig und das Nesselblatt für den zweiten Landesteil Holstein. Die Löwen sind Hauptmotiv im Wappen Dänemarks; mit den dänischen Streitkräften kooperierte die Division eng im Rahmen des deutsch-dänischen Korps LANDJUT. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Panzergrenadierbrigade 17 als „zweite“ Brigade[A 2] der Division einen roten Bord.

Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde stattdessen gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es zeigte die dem Hamburger Wappen entlehnte Burg auf grünem Schild. Grün war die Waffenfarbe der Panzergrenadiertruppe. Der rote Bord glich der Farbe des Bords des Verbandsabzeichens.

  1. Dargestellt sind die internen Verbandsabzeichen, für die bis etwa Mitte der 1980er Jahre eine Tragegenehmigung offiziell erteilt wurde. Nicht aktive Truppenteile (Geräteinheiten, teilaktive, gekaderte) sind kursiv dargestellt.
  2. „Erste“ Brigade: Panzergrenadierbrigade 16 (=weißer Bord). „Zweite“ Brigade: Panzergrenadierbrigade 17 (=roter Bord). „Dritte“ Brigade: Panzerbrigade 18 (=gelber Bord).
  • Stephan-Thomas Klose, Hans G. Stark: Hamburger Hausbrigade 1959–1993. Geschichte der Panzergrenadierbrigade 17. Heinevetter, Hamburg 1993, ISBN 3-929171-47-3 (203 S.).

Einzelnachweise

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  1. a b c d Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Militärgeschichtliches Forschungsamt, abgerufen am 19. Februar 2023 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).
  2. a b Referat MA 3: BArch BH 8-6/6. Panzergrenadierdivision. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1994, abgerufen am 6. März 2020.
  3. Referat MA 3: BArch BH 8-3/3. Panzergrenadierdivision. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1994, abgerufen am 6. März 2020.
  4. Referat MA 3: BArch BH 9-8/Panzerbrigade 8 –Lüneburg–. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2004, abgerufen am 17. Februar 2020.
  5. a b c Referat MA 3: BArch BH 9-17/Panzergrenadierbrigade 17. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2004, abgerufen am 17. Februar 2020.
  6. Martin Rink: Strukturen brausen um die Wette. In: Michael Poppe (Hrsg.): Das Heer 1950 bis 1970. Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland). Band 3. Oldenbourg Verlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 460.
  7. Soldaten als potentielle Sexualpartner. In: Der Spiegel. Nr. 3, 1984, S. 23 (online16. Januar 1984). Zitat: „Sämtliche Panzerartilleriebataillone bei der Bundeswehr sind nummeriert und haben als Schlußziffer eine Fünf. Nur das Bataillon 177 Hamburg-Rahlstedt, in dem Lindner Dienst tat, bekam am Ende eine Sieben.“
  8. a b c d O. W. Dragoner (Hrsg.): Die Bundeswehr 1989. Organisation und Ausrüstung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland zum Ende des Kalten Krieges. 4. Auflage. 2.1 – Heer. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps, Februar 2012 (167 S., relikte.com [PDF; 747 kB; abgerufen am 21. Februar 2020] Erstausgabe: 2009, Übersicht über die Schriftenreihe bei Relikte.com).
  9. Uwe Walter: Die Strukturen und Verbände des deutschen Heeres. 1. Auflage. Teil 1., I. Korps : (1956–1995). Edition AVRA, Berlin 2017, ISBN 978-3-946467-32-8, S. 104 (260 S.).

Koordinaten: 53° 36′ 6,3″ N, 10° 8′ 4,6″ O