Pavel Brendl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tschechien  Pavel Brendl

Geburtsdatum 23. März 1981
Geburtsort Nové Město nad Metují, Tschechoslowakei
Größe 185 cm
Gewicht 93 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1999, 1. Runde, 4. Position
New York Rangers

Karrierestationen

bis 1998 HC Olomouc
1998–2001 Calgary Hitmen
2001–2003 Philadelphia Flyers
2003–2004 Carolina Hurricanes
2004–2005 Jokipojat Joensuu
2005 Lowell Lock Monsters
2005–2006 San Antonio Rampage
2006–2007 Mora IK
2007–2008 Brynäs IF
2008–2010 Torpedo Nischni Nowgorod
2010–2011 Kalpa Kuopio
Neftechimik Nischnekamsk
2011–2012 HC Pardubice
Rapperswil-Jona Lakers
2012–2013 HC Pardubice
2013–2014 Lausitzer Füchse
2014–2016 HK 36 Skalica
2016 HKm Zvolen
2018 Wings HC Arlanda
2019 Karjalan Kopla

Pavel Brendl (* 23. März 1981 in Nové Město nad Metují, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler, der im Laufe seiner Karriere 80 Spiele in der National Hockey League für die Philadelphia Flyers, Carolina Hurricanes und die Phoenix Coyotes. Darüber hinaus gewann er 1999 den Ed Chynoweth Cup mit den Calgary Hitmen, 2000 den Calder Cup mit dem Hartford Wolf Pack sowie die Goldmedaille bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2001.

Pavel Brendl erlernte das Eishockeyspiel beim HC Olomouc, für den er in der bis 1998 in der tschechischen Juniorenliga spielte. In der Saison 1997/98 absolvierte er außerdem 12 Spiele in der Herrenmannschaft aus Olomouc, die damals in der zweitklassigen 1. Liga spielte. Nachdem er bei der U18-Europameisterschaft gespielt hatte, wechselte Brendl nach Nordamerika zu den Calgary Hitmen, die ihn beim CHL Import Draft 1998 in der ersten Runde als insgesamt 34. Spieler gezogen hatten, aus der Western Hockey League.

Gleich in seinem ersten Jahr dominierte er die WHL und führte seine Mannschaft zur WHL-Meisterschaft und bis ins Finale um den Memorial Cup. Die WHL und die CHL überhäuften ihn mit Auszeichnungen wie dem CHL Top Draft Prospect Award, der Jim Piggott Memorial Trophy und der Wahl in diverse All-Star-Teams. Die gezeigten Leistungen motivierten die New York Rangers, Brendl während des NHL Entry Draft 1999 in der ersten Runde als Vierten auszuwählen. In der folgenden WHL-Saison erzielte er 111 Scorerpunkte und wurde bester Torschütze seines Teams. Nach dem Saisonende in der WHL wurde er in das Farmteam der Rangers, dem Hartford Wolf Pack, in die American Hockey League berufen, wo er zwei Playoff-Spiele absolvierte. In seinem dritten Jahr in Calgary absolvierte er während der regulären Saison nur 49 Spiele für die Hitmen (40 Tore und 39 Assists) und brillierte in den WHL-Playoffs mit sieben Toren und sechs Assists in zehn Spielen.

Pavel Brendl beim Mora IK

Im August 2001 wurde er zusammen mit Jan Hlaváč, Kim Johnsson und einem Draftrecht an die Philadelphia Flyers abgegeben, die dafür Eric Lindros nach New York schickten. Bei den Flyers kam Brendl auch zu seinen ersten NHL-Einsätzen, spielte den größten Teil der Saison 2001/02 jedoch bei den Philadelphia Phantoms in der AHL. Seine erste vollständige NHL-Saison absolvierte er in der folgenden Spielzeit, während der er zu den Carolina Hurricanes transferiert wurde. Aber auch in Carolina konnte er sich nicht durchsetzen und spielte 2003/04 hauptsächlich für die Lowell Lock Monsters in der AHL. Während des Lockout in der NHL 2004/05 wechselte Brendl von einem europäischen Klub zum nächsten: Vom HC Oceláři Třinec über den HC Olomouc zu den Malmö Redhawks, später in die Mestis zu Jokipojat Joensuu und schließlich landete er beim HC Thurgau in der Nationalliga B. Nach dem Lockout kehrte er nach Lowell zurück und wurde im Dezember 2005 zu den Phoenix Coyotes geschickt, die dafür Krystofer Kolanos an Carolina abgaben. Nach einer enttäuschenden Saison 2005/06 mit nur zwei NHL-Spielen für die Coyotes kehrte er Nordamerika den Rücken und unterschrieb einen Vertrag beim schwedischen Erstligisten Mora IK. Dort avancierte er zum Topscorer der Saison 2006/07. Außerdem nahm er erfolgreich am Spengler Cup teil und wurde dort ins All-Star-Team gewählt.[1]

Die gezeigten Leistungen brachten ihm einen Dreijahresvertrag beim Ligakonkurrenten Brynäs IF ein.[2] Diesen verließ er allerdings nach nur einem Jahr, um von 2008 bis 2010 für Torpedo Nischni Nowgorod in der neu gegründeten Kontinentalen Hockey-Liga zu spielte. Zu Beginn der Saison 2010/11 stand er bei Kalpa Kuopio in der finnischen SM-liiga unter Vertrag[3], ehe er im November 2010 zu Neftechimik Nischnekamsk in die KHL wechselte. Am Saisonende wurde sein Vertrag nicht verlängert. Im November 2011 wurde er für den Rest der Saison von den Rapperswil-Jona Lakers verpflichtet. Ende Mai 2012 wurde bekannt, dass Brendl für die Saison 2012/13 wieder zum HC Pardubice zurückkehren wird. Während der Saison 2013/14 wurde er für einen Monat an den HC Kometa Brno ausgeliehen und stand anschließend ab Dezember 2013 bei den Lausitzer Füchsen in der DEL2 unter Vertrag.[4]

Weitere Stationen waren der HK 36 Skalica und der HKm Zvolen aus der slowakischen Extraliga, der Wings HC Arlanda aus Schweden sowie ab Februar 2019 Karjalan Kopla aus der finnischen II-divisioona. Anschließend beendete er seine Karriere.

Pavel Brendl vertrat sein Heimatland Tschechien bei zwei Juniorentitelkämpfen: 1998 nahm er an der U18-Europameisterschaft teil und 2001 wurde er mit der U20-Auswahl Weltmeister. Bei diesem Turnier wurde er auch ins All-Star-Team gewählt und zum besten Stürmer ausgezeichnet. 2006 wurde erstmals in den Kader der tschechischen Nationalmannschaft der Herren berufen, mit der er am Karjala Cup in Finnland teilnahm.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1996/97 HC Olomouc U20-Extraliga 40 35 17 52
1997/98 HC Olomouc U20-Extraliga 38 29 23 52
1997/98 HC Olomouc 1. liga 12 1 1 2 2
1998/99 Calgary Hitmen WHL 68 73 61 134 40 20 21 25 46 18
1999/00 Calgary Hitmen WHL 61 59 51 111 94 10 7 12 19 8
1999/00 Hartford Wolf Pack AHL 2 0 0 0 0
2000/01 Calgary Hitmen WHL 49 40 35 75 66 10 6 7 13 6
2001/02 Philadelphia Flyers NHL 8 1 0 1 2 2 0 0 0 0
2001/02 Philadelphia Phantoms AHL 64 15 22 37 22 5 4 1 5 0
2002/03 Philadelphia Flyers NHL 42 5 7 12 4
2002/03 Carolina Hurricanes NHL 8 0 1 1 2
2003/04 Carolina Hurricanes NHL 18 5 3 8 8
2003/04 Lowell Lock Monsters AHL 33 17 16 33 34
2004/05 HC Oceláři Třinec Extraliga 2 0 0 0 0
2004/05 HC Olomouc 1. liga 3 0 0 0 12
2004/05 HC Thurgau NLB 4 3 0 3 4
2004/05 JoKP Mestis 21 9 10 19 48
2005/06 Phoenix Coyotes NHL 2 0 0 0 0
2005/06 Lowell Lock Monsters AHL 25 6 7 13 10
2005/06 San Antonio Rampage AHL 38 13 11 24 8
2006/07 Mora IK Elitserien 54 34 23 57 34 4 1 1 2 16
2007/08 Brynäs IF Elitserien 54 31 24 55 48
2008/09 Torpedo Nischni Nowgorod KHL 56 35 15 50 48 3 0 0 0 14
2009/10 Torpedo Nischni Nowgorod KHL 51 27 10 37 67
2010/11 KalPa SM-liiga 16 7 8 15 8
2010/11 Neftechimik Nischnekamsk KHL 24 9 1 10 0 3 2 0 2 2
2011/12 HC ČSOB Pojišťovna Pardubice Extraliga 6 5 3 8 4
2011/12 Rapperswil-Jona Lakers NLA 17 2 3 5 8 51 3 1 4 0
2012/13 HC ČSOB Pojišťovna Pardubice Extraliga 20 5 3 8 4 4 1 0 1 12
2013/14 HC Kometa Brno Extraliga 6 0 4 4 0
2013/14 Lausitzer Füchse DEL2 14 3 12 15 6 5 0 1 1 2
2014/15 HK 36 Skalica Tipsport liga 19 13 7 20 8
2015/16 HK 36 Skalica Tipsport liga 49 19 10 29 68
2015/16 HKm Zvolen Tipsport liga 6 3 3 6 4 12 5 2 7 14
2017/18 Wings HC Arlanda Hockeyettan 12 5 3 8 14
2018/19 Kopla II-divisioona 1 0 4 4 2 7 7 8 15 2
AHL gesamt 160 51 56 107 74 7 4 1 5 0
KHL gesamt 131 71 26 97 115 6 2 0 2 16
NHL gesamt 78 11 11 22 16 2 0 0 0 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM +/–
1998 Tschechien U18-EM Platz 4 6 2 4 6 4
2001 Tschechien U20-WM Goldmedaille 7 4 6 10 8 +8

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. eurohockey.net, November 2006 - Pavel Brendl
  2. Brendl till Brynäs. In: aftonbladet.se. 13. April 2007, abgerufen am 9. Mai 2018 (schwedisch).
  3. Václav Jáchim: Do reprezentační přestávky pomůže Pavel Brendl finskému Kuopiu, stále ho ale láká KHL. In: hokej.cz. November 2010, abgerufen am 9. Mai 2018.
  4. Ex-NHL-Stürmer Pavel Brendl wird ein Fuchs. Pressemitteilung der Lausitzer Füchse, 20. Dezember 2013, abgerufen am 20. Dezember 2013.