Pfarrkirche Gumpoldskirchen
Die römisch-katholische Pfarrkirche Gumpoldskirchen steht in der Gemeinde Gumpoldskirchen im Bezirk Mödling in Niederösterreich. Sie ist dem heiligen Michael geweiht und gehört zum Dekanat Mödling im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.[1]
Lagebeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche dominiert am Kirchenplatz mit dem danebenliegenden Deutschordensschloss in erhöhter Lage als ehemalige Burgkirche mit ehemals wehrhafter Kirchhofmauer und Wassergraben die Marktgemeinde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche wurde ab 1200 als Filialkirche der Pfarrkirche Traiskirchen des Stiftes Melk angenommen. Für 1216 ist ein Pfarrer urkundlich erwähnt. Mit 1241 steht die Kirche unter dem Patronat des Deutschen Ordens.
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem gotischen Hallenbau aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist ein Wehrturm vorgestellt. Die Kirche zeichnet sich dadurch aus, dass Langhaus und Chor in gleicher Breite und Höhe ausgeführt wurden.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einrichtung ist ein spätbarocker Hochaltar, Seitenaltäre und eine Rokoko-Kanzel. Im Süden ist eine kleine gotische Seitenkapelle angelehnt, im Norden steht eine zweigeschossige Sakristei, um 1597 wiederhergestellt, und um 1730 um eine weitere Seitenkapelle verlängert. Der Turm um 1400 mit quadratischen Grundriss aus unverputzten Quadern geht mit schrägen Dachzwickeln in ein achteckiges Glockengeschoss mit spitzbogigen Schallfenstern über und endet mit Spitzhelmdach um 1870.
Vor einigen Jahren wurde die Krypta unter dem Altar wiederentdeckt. Auch die Sakristei ist unterkellert, allerdings ist der Raum nicht zugänglich. Einen Stiegenabgang gibt es noch von der Sakristei aus, allerdings ist dieser am Ende zugemauert.
Im Tympanon aus dem 15. Jahrhundert am Langhausportal ist eine Malerei Christus mit Jüngern von Emmaus (Lk 24,13–35 EU) vom Maler Franz Bilko aus den Jahren 1945 bis 1946. Die Orgel aus dem Jahre 1989 ist von Helmut Allgäuer, dabei wurde das klassizistische Gehäuse von Josef Loyp aus dem Jahre 1837 wiederverwendet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Fischeneder-Meiseneder: Die Architektur der Gotik im Osten Österreichs. Studien zum Sakralbau im 14. und 15. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt in der Zeit um 1400. Diss. Universität Wien 2016, S. 102.
- Art. Gumpoldskirchen, Pfarrkirche hl. Michael. In: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich südlich der Donau. Bearbeitet von Peter Aichinger-Rosenberger, Evelyn Benesch, Kurt Bleicher, Sibylle Grün, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Herbert Karner, Katharina Packpfeifer, Anna Piuk, Gabriele Russwurm-Biró, Otmar Rychlik, Agnes Szendey, Franz Peter Wanek. Beiträge von Christian Benedik, Christa Farka, Ulrike Knall-Brskovsky, Johann Kräftner, Markus Kristan, Johannes-Wolfgang Neugebauer, Marianne Pollak, Margareta Vyoral-Tschapka, Ronald Woldron. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-364-X, Seiten 614–616.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. ( vom 7. Mai 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 26. Juni 2015 (PDF).
Koordinaten: 48° 2′ 45,9″ N, 16° 16′ 27,5″ O