Schloss Thorn

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Schloss Thorn
Schloss Thorn, Palzem

Schloss Thorn, Palzem

Staat Deutschland
Ort Palzem
Entstehungszeit Mittelalter
Burgentyp ehemalige Höhenburg
Erhaltungszustand bewohnte Anlage
Geographische Lage 49° 33′ N, 6° 23′ OKoordinaten: 49° 33′ 6,8″ N, 6° 23′ 0,7″ O
Schloss Thorn (Rheinland-Pfalz)
Schloss Thorn (Rheinland-Pfalz)

Das Schloss Thorn ist eine zum Schloss umgewandelte ehemalige Burganlage innerhalb des gleichnamigen Ortsteiles Schloss Thorn in der Ortsgemeinde Palzem im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.

Schloss Thorn beherrscht auf einer von Mosel und Kreuzweiler Bach ausgeschnittenen Anhöhe den Zugang zum Moseltal und zum Saargau. Es bildet den südwestlichen Eckpunkt des Landkreises Trier-Saarburg.

Der Name stammt vom Lateinischen turris (= Turm). Dieser wurde vor ungefähr 2000 Jahren zum Schutz einer Furt als Moselübergang errichtet. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Die Ende des 15. Jahrhunderts verfallende Burg wurde 1536 vom neuen Besitzer bis auf zwei Türme und einen Teil der Ringmauer neu erbaut. Das heutige Schloss ist aus Resten einer vermutlich zum Rechteck geschlossenen und von runden Ecktürmen bewehrten mittelalterlichen Burg entstanden. Bauliche Erweiterungen im 16. und 17. Jahrhundert sowie das Herrschaftshaus aus dem Jahre 1800 bilden eine imposante Baugruppe. 1800 erfolgte mit dem Neubau des Herrschaftshauses der Wandel zur Schlossanlage und die ehemaligen Verteidigungsanlagen wurden zu Gartenterrassen umgestaltet. Ein Rundturm wurde bei der Bombardierung 1945 zerstört, der zweite Turm, ein rechteckiger ehemaliger Wohnturm, dient heute als Torturm.

Thorn sah vom Mittelalter an verschiedene Adelsgeschlechter als Lehnsmannen, so die Herren von Rollingen (Erbmarschälle zu Luxemburg), die von Bübingen und dann die von Musiel (aus lothringischem Adel),[1] die auch auf Schloss Berg (Luxemburg) ansässig waren, in Thorn vertreten durch Laurant von Musiel.[2] Er unterhielt hier in Thorn eine u. a. aus gallischen Münzen bestehende anerkannte museale Sammlung.[3] Über Marie von Musiel, verheiratet mit Henri de la Fontaine, respektive über ihre Tochter Marie-Amélie (Mia) de Fontaine (* 1898),[4] verheiratet mit Franz Baron von Hoiningen-Huene (* 1888),[5] fiel der Besitz an ihre Tochter (Marie-Henriette) Marita (* 1923), verheiratet mit Bertram Baron von Hobe-Gelting (* 1911), in dessen Familie er sich heute befindet. Thorn ist das älteste Schlossweingut an der Mosel. Sehenswert ist die einzig erhaltene Baumkelter Europas.

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. In: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 15,3, Hrsg. Provinzialverband Rheinprovinz, L. Schwann, Düsseldorf 1939, S. 127 f.
  • Sandra Ost: Kreuzweiler – Dilmar – Schloss Thorn. Eine Ortschronik, Hrsg. Heimat- und Kulturverein Kreuzweiler – Dilmar – Schloss Thorn e.V., In: Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes; Band 53, Kliomedia, Trier 2011. ISBN 978-3-89890-157-4.

Einzelnachweise

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  1. Der Adel in Deutschland-Lothringen, In: M. F. A. Gritzner, Ad. M. Hildebrandt: J. Siebmacher`s grosses und allgemeines Wappenbuch, Neue Auflage, 2. Band, 11. Abt(h)eilung, Bauer & Raspe, Nürnberg 1873, S. 34 f.
  2. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande 1880, Heft LXIX, Selbstverlag, Bonn 9. Dezember 1880, S. 150.
  3. Museographie über das Jahr 1888, In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Hrsg. F. Hettner, K. Lamprecht, Jahrgang VIII, Verlag der Fr. Lintz Buchhandlung, Trier 1889, S. 274.
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Teil B (Briefadel). 1941. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 91. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha Oktober 1940, S. 181.
  5. Walter von Hueck, Erik Amburger, Friedrich Wilhelm Euler et al.: Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, B (Briefadel), Band VII, Band 68 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1978, S. 134–135.