Opel Agila

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Opel Agila
Produktionszeitraum: 2000–2014
Klasse: Minivan
Karosserieversionen: Kombi
Nachfolgemodell: Opel Karl

Der Opel Agila (von lat. agilis „leicht beweglich“, „agil“) ist ein Microvan-Modell und nominell die kleinste Baureihe des Herstellers Opel. Der Agila ist zwar deutlich kürzer als der Corsa aus gleichem Hause, unter Berücksichtigung aller drei Hauptabmessungen (Länge, Breite, Höhe) aber annähernd gleich groß wie dieser, nur anders proportioniert. Der Nachfolger (Agila B) ist baugleich mit dem Suzuki Splash, in Großbritannien wird das Modell mit Rechtslenkung als Vauxhall Agila angeboten.

Die erste Generation des Agila (Agila A) wurde von Sommer 2000 bis Herbst 2007 hergestellt. Die zweite Generation, der Agila B, die aufgrund des deutlich verkleinerten Höhen-Längen-Verhältnisses nur noch bedingt als Van bzw. Microvan bezeichnet werden kann, gelangte im Frühjahr 2008 zu den Händlern.

Im Herbst 2014 endete die Produktion. Sein Nachfolger war ab Mitte 2015 der Kleinstwagen Opel Karl, der in Großbritannien als Vauxhall Viva verkauft wurde.

Agila A (Typ 0HAF68, 2000–2007)

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1. Generation
Opel Agila (2000–2003)
Opel Agila (2000–2003)

Opel Agila (2000–2003)

Produktionszeitraum: 2000–2007
Karosserieversionen: Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,0–1,2 Liter
(43–59 kW)
Dieselmotor:
1,3 Liter
(51 kW)
Länge: 3540 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1670 mm
Radstand: 2360 mm
Leergewicht: 1040–1130 kg

Der gut 3,5 m lange Minivan Agila A gleicht bis auf die Ottomotoren und die Fahrwerksabstimmung dem früheren Suzuki Wagon R+ und wurde im polnischen Gliwice (Gleiwitz) gebaut. Grundlage für den Agila war die Studie Concept-A von 1999. Das Serienfahrzeug wurde im August 2000 auf dem Markt eingeführt.

Im August 2003 erhielt der Agila eine leichte Überarbeitung (z. B. eine Chromstrebe im Kühlergrill). Zudem wurde die Leistung der beiden Ottomotoren angehoben und ein 1,3 Liter großer Dieselmotor ergänzte die Auswahl.

Es gab außerdem das Sondermodell Njoy, welches serienmäßig eine Zweifarbenlackierung hatte sowie keine dritte Seitenscheibe hinter den Fondtüren.[1]

Modell 1.0 1.0 1.2 1.3 CDTI
Benziner Diesel
Motor-
bezeichnung
Ecotec (12V) Twinport Ecotec (12V) Ecotec (16V) Twinport Ecotec (16V) CDTI Ecotec (16V)
Motor-
Code
Z10XE (LW3) Z10XEP (LJ4) Z12XE (LW4) Z12XEP (LB4) Z13DT (LN9)
Hubraum (cm3) 973 998 1199 1229 1248
Zylinder 3 4
Leistung bei 1/min 43 kW (58 PS)

5600

44 kW (60 PS)

5600

55 kW (75 PS)

5600

59 kW (80 PS)

5600

51 kW (70 PS)

4000

Drehmoment bei 1/min 85 Nm

3800

88 Nm

3800

110 Nm

4000

110 Nm

4000

170 Nm

1750

Verbrauch1
(l/100 km)
6,3 S 5,8 S 6,5 S 6,0 S 4,9 D
Höchst-
geschwindigkeit1
(km/h)
142 145 155 161 153
Beschleunigung1
0–100 km/h (s)
18,0 17,7 13,5 13,2 15,0
Bauzeit 07/2000–07/2003 08/2003–09/2007 07/2000–12/2003 01/2004–09/2007 08/2003–09/2007

1 EU-Basismodell mit serienmäßiger Ausstattung. Quelle für das aktuelle Modell:[2]

Agila B (Typ FXB22/FXB32, 2007–2014)

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2. Generation
Opel Agila (2007–2014)
Opel Agila (2007–2014)

Opel Agila (2007–2014)

Produktionszeitraum: 2007–2014
Karosserieversionen: Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,0–1,2 Liter
(48–69 kW)
Dieselmotor:
1,3 Liter
(55 kW)
Länge: 3740 mm
Breite: 1680 mm
Höhe: 1590 mm
Radstand: 2360 mm
Leergewicht: 1050–1065 kg

Die zweite Generation, der Agila B, wurde auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2007 in Frankfurt vorgestellt. Der Verkauf startete im April 2008.

Wie schon bei dem Vorgängermodell gab es eine Kooperation zwischen Opel und Suzuki, deren Variante Splash heißt. Produziert wurde der Agila ebenso wie der Splash bei Magyar Suzuki Zrt. in Esztergom (Ungarn).

Der Opel Agila wuchs beim Modellwechsel auf 3,74 m in der Länge (+20 cm), 1,68 m in der Breite (+6 cm) und schrumpfte auf 1,59 m in der Höhe (-7 cm), wodurch er deutlich gestreckter als sein Vorgänger ist und dadurch auch dynamischer wirkt. Der Kofferraum fasst 225 Liter oder einen handelsüblichen Sportkinderwagen, ist aber durch Umklappen der Rückbanklehne auf bis zu 1050 Liter erweiterbar. Der Tank fasst 45 Liter, der Wendekreisdurchmesser beträgt 9,6 m „von Bordstein zu Bordstein“ und 10 Meter „von Wand zu Wand“. Die technisch zulässige Anhängelast fällt mit 200 kg (gebremst und ungebremst) sehr gering aus.

Heckansicht
Sonstige Messwerte
CO2-Emission: 120–142 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert (EG-Norm): 4,5–5,9 l/100 km
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[3] Nicht getestet oder siehe beim baugleichen Suzuki Splash unter:

Das Basismodell war nur mit 1,0-l-Ottomotor erhältlich, den es auch im teureren Agila Edition, der sich äußerlich durch lackierte Türgriffe und Seitenspiegel vom Basismodell abhebt, gibt. Alle Modelle haben ein Fünfgang-Schaltgetriebe, für den 1,2-l-Ottomotor gibt es auf Wunsch auch eine Vierstufen-Automatik. Fahrer- und Beifahrersitz sind höhenverstellbar. Serienmäßig sind weiterhin eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn und Trommelbremsen hinten. Die klappbare Rücksitzlehne ist beim Grundmodell nicht geteilt. Eine Deaktivierungsmöglichkeit des Beifahrerairbags und die Radiovorrüstung sind vorhanden.

Ab Werk konnten nur wenige Sonderausstattungen bestellt werden. Nur eine elektronische Fahrdynamikregelung (ESP) mit Antriebsschlupfregelung TCSS (Traction Control Support System) und ein MP3-taugliches CD-Radio sind gegen Aufpreis erhältlich. Außer den beiden Farben Galaxyweiß und Glutrot kosten andere Lackierungen extra und/oder waren nur beim Modell Edition möglich.

Zusätzlichen Komfort und mit Kopfairbags als Extra auch Sicherheit bot nur der über 3000 Euro teurere Agila Edition: Eine höhenverstellbare Lenksäule, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer, Drehzahlmesser, Bordcomputer, MP3-CD-Radio und die 1/3 zu 2/3 geteilte Rücksitzlehne. Eine Sitzheizung für Fahrer- und Beifahrersitz bekam man nur im Style-Paket zusammen mit Leichtmetallrädern, Lederlenkrad und getönten Scheiben hinten.

Serienmäßig sind die Opel Agila mit Antiblockiersystem incl. Bremsassistent, auskuppelnden Sicherheitspedalen (PRS Pedal Release System) und Front- und Seitenairbags ausgerüstet. Zusätzliche Kopfairbags gab es nur beim wesentlich teureren Modell Agila Edition als Extra. Das ESP mit Traktionskontrolle TCSS konnte hingegen auch für das Grundmodell bestellt werden.

Der baugleiche Suzuki Splash erreichte 2004 im Euro NCAP-Crashtest bei der Bewertung der Insassensicherheit mit 30 Punkten vier Sterne von fünf möglichen, bei der Insassensicherheit für Kinder 32 Punkte und damit drei Sterne von max. fünf und mit 19 Punkten (max. 36) bei der Bewertung der Fußgängersicherheit drei von vier möglichen Sternen.[3]

Der Agila wurde mit zwei Otto- und einem Dieselmotor angeboten. Die beiden Ottomotoren stammen von Suzuki. Seit Februar 2010 bietet Opel den Agila auch mit Autogas-Antrieb (Flüssiggas), als 1.0 LPG ecoFLEX und 1.2 LPG ecoFLEX, an.[4] Der von Suzuki in Indien produzierte und aus der Kooperation von General Motors und Fiat stammende Commonrail-Diesel hat serienmäßig einen Dieselrußpartikelfilter. Der Dieselmotor wird auch im Suzuki Swift (1300 DDiS/1.3 DDiS) und im Opel Corsa (1.3 CDTI ecoFLEX) verwendet.

Im November 2014[5] lief die Produktion des Agila aus. Der Nachfolger heißt Opel Karl und ist Mitte 2015 erschienen.

1.0 ecoFLEX 1.0 ecoFLEX 1.2 1.2 (ecoFLEX) 1.3 CDTI ecoFLEX
Benziner Diesel
Bauzeitraum:  12/2007–08/2010 09/2010–11/2014 12/2007–02/2010 02/2010–11/2014 12/2007–02/2010
Motor:  3-Zylinder-
Reihenmotor
4-Zylinder-
Reihenmotor
Ventile:  12 16
Hubraum:  996 cm³ 1242 cm³ 1248 cm³
Max. Leistung
bei 1/min: 
48 kW (65 PS)
6000
50 kW (68 PS)
6000
63 kW (86 PS)
5500
69 kW (94 PS)
6000
55 kW (75 PS)
4000
Max. Drehmoment
bei 1/min: 
90 Nm
4800
114 Nm
4400
118 Nm
4800
190 Nm
1750
Getriebe, serienmäßig:  5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional: 4-Stufen-Automatik
Höchstgeschwindigkeit:  160 km/h 175 km/h
[170 km/h]1
175 km/h
[170 km/h]1
165 km/h
0–100 km/h:  14,7 s 14,7 s 12,3 s
[14,8 s]1
12,0 s
[14,0 s]1
13,9 s
Verbrauch in l/100 km: 5,1 S 4,7 S 5,5 S
[5,9 S]1
5,0 S 3
[5,7 S]1
4,5 D
CO2-Ausstoß in g/km: 119 109 131
[142]1
1162
[133]1
120

1 Werte für das 4-Stufen-Automatikgetriebe
2 Wert nur mit Stopp-Start-Automatik, sonst 119 g/km
3 Wert nur mit Stopp-Start-Automatik, sonst 5,1 S

Zulassungszahlen

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Zwischen 2000 und 2015 sind in der Bundesrepublik Deutschland 127.364 Opel Agila neu zugelassen worden. Mit 22.928 Einheiten war 2001 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Zulassungszahlen in Deutschland

Einzelnachweise

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  1. Carlheinz Tüllmann: Baujahr 2003: Opel Agila 1.2 Njoy. In: rp-online.de. Rheinische Post, 28. April 2003, abgerufen am 11. Oktober 2024.
  2. Agila-Datenblatt, Webseite Adam Opel AG (PDF) (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive)
  3. a b Ergebnisse des baugleichen Suzuki Splash (seit 2008) beim Euro NCAP-Crashtest. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Mai 2011; abgerufen am 15. März 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.euroncap.com
  4. Agila mit Autogas. autobild.de, 26. Januar 2010, abgerufen am 29. Juni 2012.
  5. Eckhart Bartels: Opel Jahrbuch 2015, S. 87
  6. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 31. Januar 2023. Jahr 1999 & 2000, Jahr 2001, Jahr 2002, Jahr 2003, Jahr 2004, Jahr 2005, Jahr 2006, Jahr 2007, Jahr 2008, Jahr 2009, Jahr 2010, Jahr 2011, Jahr 2012, Jahr 2013, Jahr 2014, Jahr 2015
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