Weißer Stein (Dittelsheim-Heßloch)
Der Weiße Stein ist ein Menhir bei Dittelsheim-Heßloch im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz.
Lage und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Menhir wurde 1927 bei Rodungsarbeiten am Südosthang einer Erhebung bei Dittelsheim-Heßloch auf der Gewanne „Am weißen Stein“ in einer Tiefe von 80 cm entdeckt und 100 m davon entfernt wieder aufgerichtet. Hier war er wohl im ausgehenden Mittelalter vergraben worden, seine Bezeichnung hatte sich aber als Flurname erhalten. Ob er ursprünglich, wie auch zahlreiche andere Menhire, als Grenzstein Verwendung fand, ist unklar. Sein Fundort liegt aber zumindest in der Nähe der Grenze zu Bechtheim und einer alten Diözesan- und Gaugrenze.
Der Weiße Stein besteht aus Kalkstein, der in der Umgebung von Dittelsheim-Heßloch nicht vorkommt. Seine Oberfläche ist stark verwittert und zerfurcht. Er hat eine Höhe von 210 cm, eine Breite von 145 cm und eine Tiefe von 80 cm. Er ist plattenförmig, verjüngt sich nach oben und läuft in einer gebogenen Spitze aus, die seinem oberen Ende die Form eines Vogelkopfes verleiht.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Durst: Die Monolithe der Provinz Rheinhessen. In: Mainzer Zeitschrift. Band 33, 1928, S. 22.
- Otto Gödel: Menhire, Zeugen des Kults, Grenz und Rechtsbrauchtums in der Pfalz, Rheinhessen und im Saargebiet. Speyer 1987, S. 96ff.
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 249–251, 328.
- Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 162.
- Gustav Kotheimer: Der Weiße Stein in Heßloch. In: Heimatjahrbuch des Landkreises Alzey-Worms. Band 23, 1988, S. 141–142.
- Felix Zillien: Steindenkmäler unserer Heimat. Stumme Zeugen vergangener Kulturepochen. In: Heimatjahrbuch des Landkreises Alzey-Worms. Band 23, 1988, S. 147.
- Felix Zillien: Der Heßlocher „Weiße Stein“ gibt Rätsel auf. In: Wormser Zeitung, 2. August 2013.
- Detert Zylmann: Das Rätsel der Menhire. Probst, Mainz-Kostheim 2003, ISBN 978-3936326079, S. 103.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 328.
Koordinaten: 49° 44′ 22,3″ N, 8° 15′ 38,6″ O