Zentrierspitze

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Mitlaufende Zentrierspitze (oben) feststehende Zentrierspitze mit Hartmetalleinsatz (unten), jeweils mit Morsekegelaufnahme

Zentrierspitzen werden hauptsächlich bei Drehmaschinen zum Einspannen von langen, schlanken Werkstücken genutzt. Das Spannen zwischen Spitzen verringert die Durchbiegung des Werkstücks durch die Schnittkräfte und vermeidet die Gefahr des Umherschlagens durch Unwucht.[1]

Um eine Welle mit Zentrierspitzen zu spannen, müssen die Stirnseiten des Werkstücks zuvor mit Zentrierbohrungen versehen werden.[1]

Zentrierspitzen werden durch Morsekegel befestigt. Eine Zentrierspitze wird drehstarr in der Pinole des Reitstocks befestigt. Die zweite Zentrierspitze wird in der Werkzeugspindel befestigt. Die Drehbewegung der Hauptspindel wird durch eine Mitnehmerscheibe und ein Drehherz auf das Werkstück übertragen. Alternativ werden Stirnmitnehmer mit eingebauter Zentrierspitze verwendet, die gegen die Planseite des Werkstücks gedrückt werden.[1][2]

Mitlaufende Zentrierspitzen sind durch eine Wälzlagerung entkoppelt und erlauben hohe Drehzahlen. Feststehende Zentrierspitzen sind im Lauf präziser, verursachen jedoch Reibung. Zur Vermeidung des Fressens durch partielle Verschweißungen der Oberflächen werden Trenn- und Kühlschmiermittel verwendet. Verschleißhemmende Hartmetalleinsätze sind gebräuchlich.

Einzelnachweise

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  1. a b c Heinz Jung, Jörg-Peter Pahl, Werner Schröder: Fachpraxis Metall für die berufliche Aus- und Fortbildung. 6. Auflage. Cornelsen, Berlin 1999, ISBN 3-464-42050-7.
  2. Fachkunde Metall. 56. Auflage. Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2010, ISBN 978-3-8085-1156-5.