Zimmersrode
Zimmersrode Gemeinde Neuental
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Koordinaten: | 51° 0′ N, 9° 14′ O |
Höhe: | 208 m ü. NHN |
Fläche: | 5,49 km²[1] |
Einwohner: | 1148 (15. Jun. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 209 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 34599 |
Vorwahl: | 06693 |
Die evangelische Kirche im Ortskern von Zimmersrode
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Zimmersrode ist der Verwaltungssitz und mit etwa 1.150 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Neuental im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zimmersrode liegt etwa 6 km (Luftlinie) südwestlich von Borken zwischen den Tälern von Schwalm im Westen und Merrebach im Osten. Südöstlich des Ortes befindet sich der Zimmersröder See, ein Tagebaurestloch aus dem Borkener Braunkohlerevier.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zimmersrode wurde, soweit bekannt, im Jahr 1209 als Cimannerot erstmals urkundlich erwähnt.[2] Bis 1359 gehörte der Ort zum Gericht Waltersbrück. Später war er über Jahrhunderte Lehen des Adelsgeschlechtes von Gilsa. In der Landgrafschaft Hessen war Zimmersrode dem Amt Borken und ab 1821 dem Kreis Fritzlar zugeordnet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die neue Gemeinde Neuental eingegliedert.[3][4] Für den Ortsteil Zimmersrode wurde, wie für die übrigen Ortsteile Neuenthals, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5] Als größter Ortsteil und wirtschaftliches Zentrum der umliegenden Dörfer wurde Zimmersrode zum Sitz der Gemeindeverwaltung bestimmt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Zimmersrode 1185 Einwohner. Darunter waren 18 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 216 Einwohner unter 18 Jahren, 507 zwischen 18 und 49, 243 zwischen 50 und 64 und 219 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 513 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 135 Paare ohne Kinder und 183 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 93 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 348 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[2] | |
• 1520: | 5 oder 6 Hausgesesse |
• 1560: | 48 Häuser |
• um 1570: | 54 Hausgesse, 2 Burgsitze |
• 1575/85: | 58 Hausgesesse |
• 1611: | 60 Häuser |
• 1688: | 40 Häuser |
• 1742: | 68 Häuser |
• 1747: | 60 Hausgesesse |
Zimmersrode: Einwohnerzahlen von 1778 bis 2016 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1778 | 419 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 549 | |||
1840 | 563 | |||
1846 | 549 | |||
1852 | 603 | |||
1858 | 554 | |||
1864 | 525 | |||
1871 | 442 | |||
1875 | 476 | |||
1885 | 634 | |||
1895 | 583 | |||
1905 | 520 | |||
1910 | 508 | |||
1925 | 582 | |||
1939 | 556 | |||
1946 | 990 | |||
1950 | 1.036 | |||
1956 | 992 | |||
1961 | 1.030 | |||
1967 | 1.105 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.185 | |||
2016 | 1.148 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Gemeinde Neuental[1], Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[2] | |
• 1861: | 448 evangelisch-reformierte, 7 katholische, 54 jüdische Einwohner |
• 1885: | 456 evangelische (= 85,39 %), 12 katholische (= 2,25 %), 66 jüdische (= 12,36 %) Einwohner |
• 1961: | 736 evangelische (= 71,46 %), 30 katholische (= 26,70 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
• 1961 | Erwerbspersonen: 90 Land- und Forstwirtschaft, 223 Produzierendes Gewerbe, 78 Handel und Verkehr, 69 Dienstleistungen und Sonstiges[2] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Zimmersrode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Zimmersrode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Zimmersrode 57,25 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Zimmersrode“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Martin Köhler zum Ortsvorsteher.[1]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Zimmersrode führen Landes- und Kreisstraßen in die Nachbarorte Bischhausen im Westen, Römersberg im Norden, Nassenerfurth im Nordosten, Haarhausen und Neuenhain im Osten sowie Waltersbrück im Süden. Zur Anschlussstelle Neuental der A 49 sind es etwa 3 km.
Seit 1850 hat Zimmersrode einen Bahnhof an der Main-Weser-Bahn, der heute von der Hessischen Landesbahn-Linie RE98 Kassel–Frankfurt bedient wird. Wochentags zur Hauptverkehrszeit verkehrt außerdem die Linie RB38. Die dort abzweigende 1911 eröffnete Nebenstrecke nach Gemünden wurde 1972 stillgelegt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Speck (1861–1925), Theologe, Gefängnisseelsorger, Schriftsteller und Pädagoge
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zimmersrode In: Webauftritt der Gemeinde Neuental.
- Zimmersrode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Zimmersrode nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie}
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Zimmersrode – Gemeinde Neuental. Abgerufen am 1. Januar 2023.
- ↑ a b c d e Zimmersrode, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 53. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (pdf; 2,4 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Neuental, abgerufen im Mai 2023.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 94, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Zimmersrode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.