Die Korvette Alexandrine
[239] Die Korvette „Alexandrine“, welche am 7. Februar d. J. zu Kiel vom Stapel gelassen wurde, gehört dem neueren Schiffstypus an, der den Namen der verbesserten eisernen Glattdeckkorvetten trägt und der erst seit einigen Jahren in der deutschen Kriegsmarine eingeführt wurde. Die gewaltigen Panzerkolosse, welche die Hauptstärke unserer Kriegsflotte bilden, stehen in der Geschwindigkeit den Kreuzerschiffen anderer Nationen und den großen Handelsdampfern so sehr nach, daß sich Ende der siebziger Jahre das dringende Bedürfniß herausgestellt hat, unsere Seemacht durch neue Fahrzeuge zu verstärken, die mit anderen Flotten nach der genannten Richtung hin zu rivalisiren vermöchten. Zu diesem Zwecke erbaute man im Jahre 1880 die Glattdeckkorvetten „Carola“ und „Olga“, und dann die Korvetten „Marie“ und „Sophie“, die im Jahre 1881 den Stapel verließen. Die sorgfältige Beobachtung der Leistungsfähigkeit dieser Schiffe auf ihren Fahrten wies jedoch einige Unvollkommenheiten in der Konstruktion nach, die nunmehr bei der Korvette „Alexandrine“ beseitigt werden sollten. Die Schiffe dieser Klasse sind aus bestem Eisen, zum Theil aus Bessemerstahl gebaut und mit ostindischem Teakholz bekleidet. Ihre Maschinen haben 2400 Pferdekräfte, und ihre Schrauben sind zum Aufwinden eingerichtet, sodaß dieselben bei günstigem Wetter außer Dienst gestellt werden können. Jedes der Schiffe führt zwölf 15 Cmtr.-Geschütze, die sämmtlich auf dem Deck placirt sind. – k.