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Topographia Circuli Burgundici: Weert

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Topographia Germaniae
Weert
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 77–78.
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[77] Weert / VVerta, ein Städtlein in der Graffschafft Horn / von welcher beym Ludov. Guicciardino, in der Teutschen Edition seiner Niederländischen Beschreibung / also gelesen wird: Ob wol die Graffschafft Horn ein Käyserlich Lehen / unter der alten Graffschafft Lotz im Lütticher Gebiet gelegen / so ist sie doch nichts desto weniger dem Brabant so nahend gefügt / daß man sie darzu rechnet; sonderlich dieweil ihr Herr / wegen anderer Herrschafften / die er im Lande hat / deß Königs in Spanien Vasall / und Unterthan ist. Es ligt aber das Schloß Horn nicht fern von Ruermunden / und hat ein feines Land / in welchem das Städtlein Weert mit einem vesten Schloß / gelegen / so ein sondere Herrschafft / drey Meilen von Ruermunden / da der Graff Hof hält. Es seyn da auch Wessem / Neer / und andere Dörffer / und Herrschafften; die Graffen aber seyn von dem Hauß Mommorancy auß Franckreich. In der verbesserten Edition aber sagt er Guicciardinus, daß der Bach / so durch Weert lauffet / nicht weit davon entspringe / und sich oberhalb Horn / bey dem Dorff Neer / in die Maas ergiesse. Es begreiffe aber diese Graffschafft / ausser Wessem / und besagtes Neer / auch etliche andere Dörffer / und Herrschafften. Als der letzte Graff zu Horn Philippus, ohne Mannliche Leibs Erben / und ohne Kinder / neulich (nehmlich da er Guicciardinus sein gedachtes Buch wieder aufflegen lassen) gestorben / so hab es nicht an denen gemangelt / die dieses Gebiet ihnen zugeschrieben / unter welchen der Graff von Hoochstraten gewesen. Aber der Bischoff zu Lüttich / der auch Graff zu Lots / bestreite / daß solches wieder an das Stifft gefallen seye / deßwegen er auch solches zu sich gezogen / und heutigs Tags / das ist / zu seiner / deß Guicciardini Zeit / dessen geniesse. Biß hieher Guicciardinus. Es ist aber oben bey Vielvorden gesagt worden / daß noch Anno 1606. Herren deß Geschlechts von Horn im Leben gewesen: gedenckt auch Miraeus in Fastis Belgicis, und im 1622. Jahr / deren von Horn / und Montmorency, so in Niederland damals vorhanden gewesen; welche von Horn Antonius Albizius, in Christiicher Potentaten Stammenbaum / von Johannis I. Hertzogens in Brabant / anderm Sohn dem VVilhelmo I. deß Hertzogen Joannis II. zu Brabant Brudern / herführet. So gedencket Aegidius Gelenius umbs Jahr 1645. Herrn Jacobi Philippi Graffens zu Horn / Herlies / und Haudkerke / Burggrafens von Furners / und Herrns zu Goesbeck. So stehet im 3. Theil deß Neuen Meterani lib. 42. daß der Herr von Kessel / Staadischer Gubernator zu Heußden / zu einem Graffen von Horn gemacht / und hernach Anno 1625. zu Bommel / durch einer Freuden- oder Willkoms-Schuß / erschossen worden sey. Was aber die Graffschafft Horn anbelangt / so hat die Gräfin von Mörs / deß obgedachten Graff Philipps von Montmorency, Graffens von Horn / Admirals / Cämmerer / und Hauptmanns der Königl. Leibswacht / auch Ritters deß güldenen Vließ / und Raths der Staaden (den der Hertzog von Alba den 5. Junii An. 1568. zu [78] Brüssel enthaupten lassen;) und hernach deß Graffen von Neuenar Wittib / so Anno 1600. gestorben / die Graffschafft Mörs dem Printz Moritzen von Uranien; die Graffschafft Horn aber / sampt der Stadt Weert / Graff Georg Eberharten von Solms / un die Herrligkeit Bedbur dem Graffen von Bentheim / vermacht / wie Meteranus schreibet. Es findet sich gleichwol in einer Reichs-Matricul deß 1602. Jahrs / daß Burgund / Horn eingezogen / und daß solche Graffschafft seithero deß 1567. Jahrs / nichts mehr zum Reich contribuirt, in welchem Jahr der Graff von Horn noch 1400 fl. hab erlegen lassen. Welches dann mit dem Obern / so viel Lüttich / und der Gräfin Geschanck / anbelangt / nicht überein kompt. Obgedachtes Städtlein Weert / oder Werteum, rechnet Joh. Bochius in hist. narrat. de Alo. et Isabel. fol. 490. zu Taxandria, oder Campania Brabantiae. Und findet sich auch bey andern / daß es Wert in Kempen genant werde / so die Spanier Anno 1579. und 1599. eingenommen / aber Anno 1601. wieder verlohren hätten. Anno 1633. ward Werth von den Staadischen überfallen / und außgeplündert / die auch die Sternschantz bey Neuß / und die Schantz Philippine in Flandern / erobert; wiewol die Sternschantz die Spanischen wieder einbekamen.