Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Lebus
Diese Bischoffliche Stadt ligt in der Marck Brandeburg / zwischen Cüstrin / und Franckfurt / und zwar von dieser 1. und von der ersten 2. Meil / und an der Oder. Der erste Christliche Hertzog in Polen solle sie erbauet haben. Ligt zwischen Berglein / oder Hügeln / und das alte verbrandte Bischöffliche Schloß auff einem Berge. Ann. 1109. in dem Krieg Käysers Henrici V. mit Boleslao III. in Polen / nahm Er / der Käyser dieses Lebus / oder wie es von theils genandt wird / Libus / an den Schlesischen Gräntzen / damals ein / und schenckte solches dem Ertzstifft Magdeburg. Kam hernach wieder an Schlesien / und versatzte An. 1248. Boleslaus Calvus, Hertzogs Henrici Pii in Schlesien / deß Königlichen Polnischen Stammens / Sohn / solche den Marggrafen zu Brandeburg; wie Cureus in der Schlesischen Chronic part. 1. f. 95. schreibet. Andere sagen / seye von ihme / umbs Jahr Christi 1260. den Marggrafen von Brandeburg / Johanni / und Otthoni / durch einen contract überlassen worden / von welcher Zeit an / es Marggräfisch verblieben. Andreas Angelus schreibet l. 2. fol. 103. seiner Märckischen Chronic / daß das Ländlein Lebus / sampt dem Stift / A. 1250 durch Kauff von den Hertzogen zur Lignitz / und Crossen / an Chur-Brandeburg kommen. Der auch am 54. Blat besagten Buchs meldet / daß Hertzog Mieslaus auß Polen im Jahr 965. das Bisthum alhie gestifftet / und aufgerichtet habe. Und vermeint er der erste Bischoff habe Stephanus geheissen. Ist jetzt Reformirt / und wird vom Herrn Churfürsten eximirt. Hat vorhin Monatlich 5. zu Roß / und 15. zu Fuß / dem Reich contribuiret; jetzt aber nichts mehr; nach dem An. 1565. den 7. Aprilis / Chur-Brandeburg allerley documenta judicialite. fürgebracht / dardurch die subjection, und incorporation, erwiesen worden ist. Nehel in den Beylagen zur zehenjährigen Erzehlung / oder in exeg. Marchiae, p. 333. sagt von diesem Bisthum also: Lebus Ligt an der Oder / eine Meil von Franckfurt / das Dom-Stifft ist zu Fürstenwalde an der Spree. Unter dem Bisthum ist Seelau / und Göritz / im Sternbergischen (in der Landtafel stehet Gontz / an der Oder) wo auch ein klein Dom-Stifft: Item ein Dom-Stifft zur H. Dreyfaltigkeit in Berlin.