Zu den Sternen empor
[68] Zu den Sternen empor! (Zu unserer Kunstbeilage.) Wie mag es wohl der Seele sein, wenn sie, von Banden des Todes befreit, aus rauhem Erdenleid zu den Sternen emporschwebt? … Der Künstler antwortet auf diese Frage mit einer feierlichen Vision. – Groß und ahnungsvoll öffnen sich die Augen der vom Grab erstandenen Jungfrau, ihre Hände greifen, wie halb noch vom Traum befangen, nach dem verhüllenden Totenschleier und streifen ihn zurück. Frei und leuchtend erscheint das reine Angesicht, dessen Augen bereits den Wiederschein himmlischen Glanzes spiegeln. Was ihr Herz ehemals schmerzte und bedrückte – es ist wie Gewölk und Nebel von ihr niedergeflossen, sie wird keine Erinnerung daran mit in die Seligkeit nehmen, an deren Schwelle der feierliche Glanz der Sternennacht sie mit niegesehener Strahlenfülle empfängt. Auch auf ihrem Scheitel flammt bereits das himmlische Licht, und so schwebt sie, getragen von Glauben und Hoffen, empor bis zu der Region, wo menschliche Vorstellung und Phantasie an der Schwelle des Ewigen erlischt und untergeht! Br.