Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1990/91 war die 74. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. Die Teilnehmerzahl stieg weiterhin stark an; in diesem Jahr meldeten 6.065 Vereine, darunter auch solche aus den überseeischen Besitzungen Frankreichs.

Titelverteidiger war der HSC Montpellier, der in dieser Saison bereits im Sechzehntelfinale ausschied. Die Trophäe gewann diesmal die Association Sportive de Monaco, die damit bei ihrer achten Finalteilnahme zum fünften und bis heute (2008) letzten Mal erfolgreich war. Ihr letzter Erfolg lag sechs Jahre zurück. Endspielgegner Olympique Marseille stand sogar bereits in seinem sechzehnten Finale, von denen es zehn hatte gewinnen können (letztmals 1989).

Unterklassige Mannschaften präsentierten sich in diesem Wettbewerb insgesamt mit unterschiedlicher Durchsetzungsfähigkeit. Von den Amateurteams überstanden lediglich zwei – die US Fécamp aus der dritten und US Laïque Saint-Christophe Châteauroux aus der vierten Liga – die erste landesweite Runde; bereits im Sechzehntelfinale kam dann auch für sie das Aus. Die Mannschaften aus der professionellen Division 2 hingegen stellten acht der 16 Achtelfinalisten, waren im Viertelfinale noch zu dritt und in der Vorschlussrunde zu zweit. Erst dort mussten sich Stade Rodez und der FC Gueugnon geschlagen geben.

Nach den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen ab der Runde der letzten 64 Mannschaften auch die 20 Erstligisten in den Wettbewerb ein. Wichtigste Neuerung in dieser Saison war die Abschaffung von Spielen auf neutralem Platz – mit Ausnahme des Endspiels, das seit der ersten Austragung der Coupe de France traditionsgemäß im Großraum Paris stattfindet. Die Paarungen und das Heimrecht wurden für jede Runde frei ausgelost; lediglich im Zweiunddreißigstelfinale durfte der klassenniedrigere Amateurverein seine Partie automatisch vor eigenem Publikum austragen. Bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung kam es zu einem Elfmeterschießen.[1]

Zweiunddreißigstelfinale

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Spiele zwischen 8. und 10. März 1991. Die Vereine der beiden professionellen Ligen sind mit D1 bzw. D2 bezeichnet, diejenigen der landesweiten Amateurspielklassen mit D3 und D4, die höchsten regionalen Amateurligen als DH bzw. PH („Division d’Honneur“ bzw. „Promotion d’Honneur“).

Sechzehntelfinale

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Spiele am 2./3. April 1991

Achtelfinale

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Spiele am 27./28. April 1991

Viertelfinale

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Spiele am 14, bzw. 21. Mai 1991

Halbfinale

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Spiele am 31. Mai bzw. 2. Juni 1991

Spiel am 8. Juni 1991 im Pariser Prinzenparkstadion vor 44.123 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen

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AS Monaco: Jean-Luc Ettori  Claude Puel, Roger Mendy, Emmanuel Petit, Luc SonorMarcel Dib, Franck Sauzée, Youri Djorkaeff (Gérald Passi, 59.), Rui BarrosYousouf Fofana (Ramón Díaz, 75.), George Weah
Trainer: Arsène Wenger

Olympique Marseille: Pascal OlmetaManuel Amoros, Carlos Mozer, Basile Boli, Bernard CasoniBruno Germain, Laurent Fournier (Dragan Stojković, 46.), Chris Waddle, Philippe VercruysseAbédi Pelé, Jean-Pierre Papin  
Trainer: Raymond Goethals

Schiedsrichter: Joël Quiniou (Paris)

1:0 Passi (90.)

Besondere Vorkommnisse

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Für Joël Quiniou war dies die dritte Leitung eines Endspiels nach 1986 und 1989; so oft wurden in der Geschichte des Wettbewerbs nur drei weitere Schiedsrichter berufen – und ein vierter, Michel Vautrot, sogar noch zwei Mal häufiger. Quiniou pfiff ein Spiel, das mit Marseille einen klaren Favoriten besaß, nachdem OM im Mai gerade zum dritten Mal in Serie französischer Meister geworden war und zudem zehn Tage zuvor im Endspiel des Europapokals der Landesmeister gestanden hatte.

Bei der AS Monaco war von der Pokalsiegerelf von 1985 nur noch Torhüter Ettori dabei – und Verteidiger Amoros, diesmal allerdings in Reihen des Gegners der Monegassen. Aus der Mannschaft, die 1989 das Finale verloren hatte, waren es 1991 hingegen noch sieben Spieler und dazu Trainer Wenger. Für Youri Djorkaeff war es zwar der erste Gewinn der Coupe, aber dafür setzte er die Familientradition fort, nachdem auch sein Vater Jean schon zweimal (1964 und 1969) erfolgreich gewesen war.[2]

Siehe auch

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Literatur

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  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-958-3
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915535-62-4
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Anmerkungen

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  1. L’Équipe/Ejnès, S. 332/333
  2. L’Équipe/Ejnès, S. 407