Diepflingen
Diepflingen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Sissach des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.
Diepflingen | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Basel-Landschaft (BL) |
Bezirk: | Sissach |
BFS-Nr.: | 2845 |
Postleitzahl: | 4442 |
Koordinaten: | 630076 / 255145 |
Höhe: | 410 m ü. M. |
Höhenbereich: | 397–607 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,44 km²[2] |
Einwohner: | 794 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 551 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
16,6 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.diepflingen.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenDiepflingen liegt im Homburgertal an der Hauenstein-Bahnlinie Sissach-Läufelfingen–Olten. Die Schienenhöhe beträgt 411 m ü. M.
Geschichte
BearbeitenBekannt wurde Diepflingen während der Trennung der beiden Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Jahre 1833 durch die Tatsache, dass sich die Gemeinde nach einer knappen Abstimmung direkt der Tagsatzung der Schweizerischen Eidgenossenschaft unterstellte. Allerdings anerkannte diese den Entscheid nicht, und so war es mit der "Republik Diepflingen" nach neun Tagen bereits vorbei.[5] Im Volksmund werden die Diepflinger noch heute als "Republikaner" bezeichnet.
Diepflingen hielt während der Trennungswirren 1833 mit Gelterkinden zunächst treu zu Basel, wodurch es Angriffen der Gegner ausgesetzt war. Um sich der ständigen Bedrohung zu entziehen, erklärte sich das Dorf am 20. Mai 1833 zur neutralen Republik Diepflingen. Diese hatte allerdings nur eine kurze Dauer von 9 Tagen, weil die Eidgenössische Tagsatzung mit dem Einsatz der Armee drohte. Trotzdem wird das ehemalige Bauerndorf auch heute noch liebevoll die Republik genannt.
Der Dorfname wurde 1251 als Dyephlinchon erstmals erwähnt. (Hof der Dietphalinge) wurde zu Dietphalinchova, Dietphlikon, und dann zu Diepfliken, wie es die Einheimischen heute noch nennen. Zuzüger nennen es auch Diepfligen und manche "Neudiepfliker" sogar Diepflingen wie die Schreibweise, was den alten Einheimischen jeweils die Haare zu Berge stehen lässt. 1363 errichteten die Grafen von Frohburg, Tierstein und Habsburg eine Zollstätte in Diepflingen. 1461 ging Diepflingen an die Stadt Basel über. 1671 zerstörte eine Feuersbrunst einen Teil des Dorfes.
Aus der Siedlungsgeschichte sei der Fund eines Grabes aus der La Téne-Zeit, enthaltend Halsring aus Bronze, fünf vollständige und zwei unvollständige Früh-La Téne-Fibeln, erwähnt. Andere Funde deuten auf das Vorhandensein einer römischen Villa.
Wappen
BearbeitenSeit 1939. Auf grünem Boden eine silberne Tormauer mit rotem Tor und Dach vor schwarzem Hintergrund. Das Wappen weist auf den alten Schwibbogen hin, der zur früheren Zollstelle gehört hatte. Entworfen wurde das Wappen vom damaligen Dorfschulmeister Hans Marti. Flagge: schwarzweissrot.
Literatur
Bearbeiten- Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band III: Der Bezirk Sissach. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1986 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 77). ISBN 3-7643-1796-5. S. 45–48.
Weblinks
Bearbeiten- Website der Gemeinde Diepflingen
- Antonia Schmidlin: Diepflingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Geschichte des Kantons Basel-Landschaft - Die Republik von Diepflingen